Beim Gründen gründen wir uns immer auch ein bisschen selbst

We offer the most creative web designs.

Oktober 9, 2015 | | Coaching Berlin, Führung, Karriere, Kommunikation |

Identifikation

Ein Unternehmen, eine Unternehmung gründen ist ein sehr intensiver Prozess und Unterfangen und für manche sehr leicht, für manche mit vielen Zweifeln und harter Arbeit verbunden. Einer der wichtigen Vorreiter in Sachen Entrepreneurship Prof. Faltin schreibt zum Thema der Identifikation, das die Idee „stimmig mit der Person“ sein sollte. Doch was heißt das konkret? Die Idee kommt aus dem Gründer heraus, es hat etwas mit dem Gründer zu tun, hat mit seinen Talenten und Fähigkeiten zu tun, welche Erfahrung er oder sie hat, welche Motivatoren und Werte vorhanden sind. Und das ist das Herzstück: wenn das „stimmig“ ist, dann ist die absolute Identifikation des Gründers mit der Idee, der Gründer mit dem Konzept, das verwirklicht werden soll, sehr hoch. Das ist eine essentielle Voraussetzung, um zu gründen.

Talente & Kompetenzen

Ganz wichtig erscheint mir, dass jeder Gründer sich sehr klar darüber ist, was seine Talente sind und welche Fähigkeiten und Kompetenzen ihn oder sie auszeichnen. Es geht darum, dass ein Bewusstsein vorhanden ist oder entwickelt werden sollte, was mache ich super gerne, was geht leicht von der Hand und was nicht. Und Gründer werden schnell feststellen, dass sie nicht alles können und nicht selbst machen können. Es lohnt sich zu schauen, wer für bestimmte Aufgaben geeigneter sein könnte. Es geht darum Talente und Kompetenzen für die Vision, die Idee, die Unternehmung sinnvoll einzusetzen.

Vor kurzem haben sich 5 Gründer mit einem Biermixgetränk in der Fernsehsendung „Höhle des Löwen“ gesehen. Es war sehr gut sichtbar, dass jeder ein wenig unterschiedliches Know-How hatte und dieses für die gemeinsame Sache eingebracht hat. Z.B. gab es den Sohn eines Brauereimeisters und -besitzers, der Produktions-Know-how und auch Brauerei-Equipment einbrachte, einer der Gründer war mit den wirtschaftliche Eckdaten vertraut, ein weiterer schien Experte für die Zusammensetzung der Bier-Mischung zu sein und einer war der „Lautsprecher“ nach außen und leitete gekonnt durch die Präsentation. Wie ich finde ein sehr gutes Anschauungsbeispiel wie Talente und Kompetenzen gebündelt für eine Sache wirken.

Idealer Kunde

Eine Reflektion die ich in meiner Arbeit als Coach beachtenswert finde ist die Sicht darauf, mit welchen Kunden der oder die Gründer idealerweise arbeiten wollen. Es geht nicht darum, sich eine illusorische Vorstellung aufzubauen, sondern darum Vorlieben, Wünsche, Ziele zu definieren. In der Marketingwelt wird oft das Wort Zielgruppe verwendet – der ideale Kunde dockt da an. Hier geht es einerseits um Eignung: mit welchen Märkten kenne ich mich aus, habe ich Erfahrungen gesammelt, mit welche Professionen kenne ich mich aus, mit welchen Menschen kann ich oder nicht etc. Und es geht andererseits um Neigung: Für wen würde ich gern arbeiten? Auf welche Probleme möchte ich mich spezialisieren? Mit diesem Wissen kann ich den definierten Markt und meine passende Stärken näher beleuchten, in dem ich eine Analyse dieses mache.

Ängste & Zweifel

Ängste und Zweifel, dass das mit dem Gründen und dem eigenen Unternehmen, der eigenen Selbstständigkeit schief gehen kann sind bei fast allen Gründern vorhanden. Wichtig ist diese nicht zu verdrängen oder als lästiges Übel abzuschütteln, denn dann kommen sie meist geballt und zu einem nicht gewollten Zeitpunkt zurück und wollen gehört und angeschaut werden. Daher mein Rat – anschauen, die Bedürfnisse dahinter verstehen, d.h. was will mir meine Angst, was wollen mir Zweifel denn wirklich sagen, was ist hier wichtig. Und diese Information ist oft sehr wertvoll für die Konzeption, für die Umsetzung, für die Organisation im Unternehmen. Oft sind es „nur“ Gedankenkonstrukte in meinem Kopf, was alles passieren könnte. Dabei hilft u.a. die „worst case scenario“ Technik, mit der iterativ und im Gedanken worst case durchgespielt wird und somit eine Transparenz der bisher nicht definierten und sichtbaren Ängste, Zweifel und Bedenken hergestellt wird.

Vision und „Love what you do!“

Neben dem Wissen über seine Talente und Kompetenzen, das Wissen über den idealen Kunden, die Beschäftigung mit Ängste & Zweifel ist es die Vision, die Idee, die verfolgt wird, die Geschichte, die erzählt wird die die Unternehmung trägt. Auch ist es wichtig, sich regelmäßig nach einer gewissen Zeit des „Laufens“ zu prüfen und ggf. zu justieren, wohin die Reise gehen soll, ob das noch dem entspricht, was die Gründer wollten und ob das noch zu einem passt. Eine Firma mit 30 gleichberechtigten Gründern, die ich neulich kennen lernen durfte, setzt sich einmal im Jahr hin und bestimmt für das kommende Jahr das Comittment jedes einzelnen und ob das noch zur Lebenssituation passt oder nicht. Das finde ich ein schönes Beispiel. Und letztlich geht es meiner Meinung immer um „Love what you do“, um Energie zu haben, um motiviert zu sein, damit sich viel Arbeit leicht anfühlt und zu einer hohen Zufriedenheit und letztlich auch Erfolg führt.

Meine Angebote: Gründer Karriere Coaching, „Love what you do!”-Coaching